FUCHS & Söhne Service GmbH
Wegscheid 1a
92334 Berching
Deutschland
Tel. +49 8462 348 97-50
Fax +49 8462 348 97-80
info@fuchs-soehne.de
Man stelle sich vor: Die eine Person denkt etwas, die andere im Raum spricht es plötzlich laut aus. Altes Ehepaar? Zwillinge? Nein. Wir sind im gemeinsamen Büro von Marcel Kästner (44) und Fabian Wirth (29), seit einigen Monaten gemeinsam Geschäftsführer der Fuchs Fertigteilwerke Süd GmbH (FFS). Der Vollblut-Vertriebler Kästner (MK) und der Leiter technischer Innendienst Wirth (FW) haben verschiedene Werdegänge – aber beide laufen völlig synchron, wenn es um Röttenbach und Karlsruhe geht.
MK: Bei mir eher nicht. Ich bin gelernter Zimmerer und Schalungsbauer. Bei einer großen Baufirma hab ich viele Bereiche kennengelernt und durchlaufen: Ingenieurbau, Hochbau, Brückenbau, Parkhausbau, auch ein Staudamm war dabei. 2005 hab ich den Bautechniker in Nürnberg gemacht – zur Baukrise den Abschluss. Dann lernte ich Conrad Fuchs und die Firmenfamilie kennen. Ihm schwebte vor, dass ich mich mit meiner Praxiserfahrung im Vertrieb für die Firma einbringe. Somit übernahm ich die Region Oberfranken – das passte schon vom Wohnort gut.
FW: Ich hatte in diese Richtung noch keine Gedanken. Als ich 2011 bei FFS meine Lehre zum Industriekaufmann angefangen habe, wusste ich allerdings, dass ich hier Karriere machen will. Los ging es in der Arbeitsvorbereitung, ebenso habe ich GESYS (ERP-System) stark mitbetreut, auch bei den Fuchs Fertigteilwerken Ost in Zeithain und am Standort Dormagen. Mein nächstes Ziel war die Projektabwicklung Kalkulation HIB (Hoch- und Ingenieurbau). Tobi Koller als Kalkulator war da mein Vorbild. Ich bin zwar kein studierter Bau-Ingenieur, durch Interesse und Wissbegier konnte ich mir aber notwendige Fähigkeiten schnell aneignen. Somit habe ich schon bald die Projektabwicklung Pumpen- und Anlagenbau übernommen und durfte wenig später schon erste HIB-Projekte abwickeln.
MK (lacht): Ich bin zwei Monate mit Frank Westphal mitgefahren, fachlicher Input waren drei Leitz-Ordner mit DIN-Normen. Im Ernst: Fachwissen entscheidet. Es geht um die technische Vergleichbarkeit unserer hochwertigen Fertigteile und deren Ausbau- und Systemkomponenten mit dem LV. Unsere Produkte stellen häufig gegenüber Ortbeton oder anderen Varianten eine Optimierung dar. Auch die Praxiserfahrung ist da ein hohes Gut. Zunächst hab ich Oberfranken betreut, bald auf ganz Franken und die Oberpfalz ausgeweitet. Conrad Fuchs holte einen Kollegen für Südbayern, und ich baute Baden-Württemberg mit aus, anschließend Hessen, zwischenzeitlich streckte ich meine Fühler immer wieder nach Thüringen aus. Nach fünf Jahren wurde ich Regionalvertriebsleiter (RVL) mit i.V.. Intern fühlte ich mich schon frühzeitig als inoffizieller Sprecher vom Vertrieb und engagierte mich entsprechend für übergreifende Themen. 2016/17 habe ich die Vertriebsleitung übernommen und erhielt Prokura. Anfänglich noch in einer Doppelrolle als RVL Nordbayern und VL-FFS, konnte ich dann aber die Vertriebsmannschaft entsprechend erweitern und aufbauen.
FW: Nach Karlsruhe, dort habe ich nach Übernahme des Werkes die AV und GESYS Einführung übernommen, ging´s weiter nach Zeithain als Kalkulator und Projektabwickler HIB, dann wieder zurück nach Röttenbach in die Kalkulation HIB. Schließlich Leiter Projekt- und Auftragssteuerung, dazu i.V., 2018 zusätzlich Leiter technischer Innendienst (IT, Einkauf, Fuhrpark, AV, Projektabwicklung HIB) und kommissarisch technischer Leiter (Werk mit Personal, Maschinen, Neubauten, Produktion i.S.v. Termintreue und Qualität). Anfang 2020 Prokurist.
MK: Da hat sich sehr viel getan, wenn ich an die Zisternen und runden Sedimentationsanlagen denke und wie breit wir jetzt in der Regenwasserbewirtschaftung sind. Wir haben heute wesentlich anspruchsvollere und komplexere Sonderbauwerke, auch im Bereich Pumpen- & Anlagenbau haben wir uns zu einer namhaften Größe entwickelt. Abscheider kaufen wir nicht mehr zu, wir haben sie zu eigenen, vielseitigen Produkten entwickelt. Umwelttechnik ist enorm wichtig geworden und ein großes Anliegen von uns. Auch im Hochbau hat sich viel getan, der Weg zu den Systembauteilen muss weitergegangen werden.
FW: Dafür haben wir viele Strukturen geschaffen. Für die Systemwände etwa gibt es in Halle 2 nun Kipptische, ferner Lager für Store, Fensterbänke usw.
FW: So plötzlich war das nicht und irgendwie doch (lacht). Wir haben 2018 den Erweiterten Führungskreis (EFK) eingeführt, um die einzelnen Bereiche an einen Tisch zu bringen. Tobias Koller, Sebastian Fersch, Josef Eisen, wir zwei, später noch Manuel Burger.
MK: Tobi zog es Richtung FSG. Die Aufgaben und der Umsatz wurden immer umfangreicher, der Markt dynamischer, wir merkten, dass wir schneller werden mussten. Das sah Conrad Fuchs wohl ebenso. Das heißt aber nicht, dass wir auf die Erfahrung vom EFK verzichten könnten, im Gegenteil, der tagt wie gewohnt einmal pro Woche, seit fünfeinhalb Jahren.
FW: Dann würde ich versuchen, Marcel mit harten Fakten zu überzeugen.
MK: In einer guten Kommunikation gibt es immer einen Weg.
MK: Wir haben viel vor, z.B. im Werk Röttenbach. SE-Form, Mattenschweißanlage, Betonmischanlage: Mit unseren Investitionen standardisieren wir, beschleunigen wir und erleichtern den Mitarbeitern ihre Tätigkeiten. So bringen wir die notwendige Automatisierung voran. Die neue Kammerfilterpresse geht in die richtige Richtung: Ressourcen sind teuer. Nachhaltigkeit ist ein entscheidender Faktor. Wesentlich wird sein, unseren technischen Vorverkauf für die Umwelttechnik weiter auszubauen. Ferner natürlich, stetig Umsatz & Ergebnis zu optimieren. Außerdem: Qualität & Reklamationsquote kontinuierlich verbessern, der Markt schläft nicht.
FW: Die richtigen Produkte, digitale Prozesse im Bau: Ich möchte Vorreiter sein. In der Funktion kann ich mich kaum noch entwickeln, aber in der Aufgabe
FW & MK: Wir gehen in die Produktion und schauen uns die aktuellen Fertigteile an.
Interview: Hubert Süß