„Arbeit, Freizeit, Familie, das sind keine Gegensätze.“

Im FUCHS-Porträt: Andreas Schmid, Geschäftsführer bei FUCHS Systemgebäude

Andreas Schmid ist der „Mr. System“ bei FUCHS. Er denkt in Produkten, seine Strategie fußt auf standardisierten Abläufen sowie auf Teamwork, nicht auf Einzelpersonen. Darüber hinaus ist der Geschäftsführer der Planungsfirma für Hochbau-Projekte (FUCHS Systemgebäude, kurz FSG in Berching) ein Generalist. 3D-Planung, Bauen, IT-Systeme, Putz glätten, Musik spielen: Hauptsache, mit Freude. Und mit System.

Herr Schmid, es heißt, Sie verfolgen eine spezielle Mission mit Ihrem System?

Jeder gute Mitarbeiter hat einen Bauchladen an Know-how. Dieses Wissen so zu speichern, dass es der Schwarm nutzen kann, und in Prozesse integrieren – das ist nachhaltig und sichert Vorteile für Team und Auftraggeber. Mission würde ich das nicht nennen – eher eine Leidenschaft.

Wie läuft das bei der FSG?

Unsere 3D-Modelle werden mit vordefinierten „Katalogsystemteilen“ zusammengebaut. Abgestimmte und bewährte Details runden das Gebäudekonzept ab, und wir bekommen im Ergebnis das, was wir unter FUCHS.Bauen verstehen. So haben wir in den letzten Jahren unsere Produktlinien wie FUCHS.Halle, FUCHS.Wohnen und FUCHS.Büro ständig erweitert und verbessert, basierend auf einem digitalen Katalog für Systembauteile und -komponenten sowie einer Modell-Bibliothek.

Dort sind alle Regeldetails auf neuestem Stand vorhanden. So profitiert eine neu zu bauende Halle von allen Erfahrungen, die wir insgesamt im Hallenbau haben. Dasselbe Prinzip wenden wir auf unsere Planungsprozesse an, die wir systematisiert in unserem Lila.Faden zusammengestellt haben. Vom ersten Entwurf über die Kalkulation bis zur Ausführungsplanung und Lifetimecycle-Projektion bilden wir mit diesem System alles ab.

Wissen nutzbar speichern und in Prozesse integrieren – das ist nachhaltig.“

Bleibt da noch Raum für individuelle Kunden-Bedürfnisse?

Absolut! Wir nutzen alle Wissensvorteile zum Besten. Unsere Vorteile mit den individuellen Anforderungen unserer Kunden zu kombinieren: Das macht uns schnell, zuverlässig und sichert Qualität.

Ist Ihr Bau-System anpassungsfähig an neue Rahmenbedingungen?

Ein vernünftiges Bau-System repräsentiert immer den momentanen State-of-the-Art. Elemente, die sich bewähren und die reproduzierbar sind. Produktvariationen und Neuentwicklungen, auch im Bereich von Werkstoffen, gehören zu unserem Verständnis von einem lebendigen Bausystem dazu. Wenn wir einen Bedarf auf dem Markt erkennen, entwickeln wir, kümmern uns um die statischen Eigenschaften, die Einhaltung der DIN-Vorschriften sowie um die Zulassung beim DIBt. Die nächsten Kunden profitieren davon.

Der Zeitvorteil liegt also darin, dass ich mein Gebäude als Modell im Computer sehe?

Das ist ein wichtiger Punkt – Sie wissen so auch rasch, wie Sie Ihr Grundstück optimal ausnutzen können und erhalten alle wesentlichen Informationen für eine schnelle Entscheidung.

Der weitere Vorteil: Mit der tiefen Wertschöpfung in der Firmenfamilie FUCHS profitieren Sie von einem sehr hohen Grad der Vorfertigung in den trockenen Hallen unserer FUCHS Fertigteilwerke. Das reduziert auf der Baustelle den Zeit- und Personalaufwand. Ihre Wände kommen bereits samt Fenstern und Vorinstallation an, mit wenigen Handgriffen und einem Kran geschieht der Rest. Viele unserer Wohnbauprojekte erhalten aus unserem Komponenten-Katalog bezugsfertig eingerichtete Systembäder oder Aufzugsschächte – so kommen Sie schneller zum Return of Investment. Dieses Prinzip spart gegenüber herkömmlicher Bauweise auch viel CO2 ein, wir vermeiden Abfall und befinden uns damit voll am Puls der Zeit.

„Nicht umsonst lautet ein Lila.Wert aus dem Unternehmensleitbild:
Wir Füchse verschwenden keine Ressourcen!

Sie sind das, was man einen alten FUCHS nennen kann, auch wenn Sie den Lila Bau lange Jahre verlassen hatten.

Meine Lehre habe ich als Beton- und Stahlbetonbauer absolviert und danach alle möglichen Tätigkeiten auf der Baustelle ausgeführt. 1983 hab ich die Meisterprüfung abgelegt, ehe mich 1984 buchstäblich der FUCHS geholt hat – in Person unseres heutigen Senior-Chefs Reinhard Fuchs.
Schalungsbau, Hallenleiter, Produktionsleiter, Werksleiter hießen die ersten Stufen.

In unserem Fertigteilwerk damals in Bachhausen leisteten Reinhard Fuchs als Unternehmer und ich als System-Administrator, ohne es damals zu wissen, Ende der 1980er Pionierarbeit – wir dürften uns wohl eines der ersten ERP-Systeme zusammengestrickt haben, die in unserer Region und Branche in Verwendung waren. Wir führen heute gerade wieder ein neues ERP ein – Dé·jà-vu … Netzwerkkabel verlegen, die Elementdeckenhalle baulich und maschinentechnisch ertüchtigen, CAD, CRM, Maschinensprache – das war damals eine Zeitenwende. Aber der FUCHS war seiner Zeit schon oft voraus.

 

Sie sind aber nicht ewig geblieben, welche Motivation hatten Sie zum Wechseln?

Neugier, sich entwickeln, schauen, wie es anderswo läuft – und dann hat es mich doch an die alte Wirkungsstätte verschlagen. Beim Marktbegleiter Max Bögl war ich lange Gesamtleiter Fertigteilwerke.

Dann schlug der FUCHS wieder zu…

Systematisierung, Weiterentwicklung und nachhaltige Ausrichtung unserer FUCHS.Produktlinien haben mich sehr gereizt. Z.B. die clevere Kombination Beton und Holz zur FUCHS.Holzhybrid-Bauweise.

Was raten Sie jungen FÜCHSEN?

Ich habe es als Junger immer anders gemacht, als es der Lehrmeister gesagt hat. Und bin oft furchtbar auf die Schnauze gefallen. Jetzt bin ich im Alter, wo die Mengen, die ich hinterfrage, kleiner werden. Den Jungen aber rate ich: Hinterfragt, nehmt nichts einfach hin! Macht Eure Beruf gern, macht ihn mit Herzblut. Pfeift auf Zeitgeist-Schlagwörter wie Work-Life-Balance usw. Wenn Euch Eure Arbeit gefällt, dann denkt Ihr auch in der Freizeit gern an sie. Arbeit, Freizeit, Familie, das sind keine Gegensätze. Das sind alles Teile des Konstruktes „Leben“. Macht Euer persönliches System draus!

Herzlichen Dank und weiterhin viel Erfolg!
Interview: Hubert Süß

Das vollständige Interview können Sie in Ausgabe 13 von WIR FÜCHSE nachlesen.